Das ist alles, was gestern nach einer gut einstündigen Filzaktion übrig blieb: ein paar nasse Wollfäden und (nicht im Foto zu sehen) eine zufriedene Filzerin.
Der Anfang dieser Filzgeschichte reicht ein paar Monate zurück als meine Eltern umzogen und zwei leichte kleine Stühle für ihren Küchentisch brauchten. Sie hatten meine zwei schwarzen Kaffeehausstühle im Auge, von denen nur einer im Filzzimmer am Tisch der Nähmaschine in Gebrauch war. „Den brauchst Du doch gar nicht. Der andere steht auch nur rum,“ sagten sie. Und eh ich mich versah, waren sie im Auto verladen und weg… Seitdem sind sie mehrmals täglich im Einsatz und passen sehr gut in das neue Heim.
Aber einen Nähstuhl hatte ich trotzdem nicht. Das änderte sich als ich im Internet einen gut erhaltenen Bugholzstuhl erwerben konnte, den ich in der Nachbarstadt im strömenden Regen bei einer Künstlerin abholen konnte. Die Sitzfläche war wohl schon einmal einer kleineren Wassermenge zum Opfer gefallen und etwas wellig. Kein Problem für eine Filzerin!
Schwarz sollte das dünne Sitzkissen sein, mit nur ein paar Farbakzenten auf einer Seite. Kann man diese nicht mehr sehen, dreht man das Kissen einfach um.
Meine beliebte und geliebte Mohair-Seiden-Wolle musste herhalten, und zwar sollten alle Farben vertreten sein. Der Mittelpunkt der Fäden ist bewusst nicht ganz in der Mitte. Ich finde, das passt zum Stuhl.
Heute war das Kissen fast trocken. Den Rest erledigte das Bügeleisen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die noch feuchten Wollfäden trocknen und dann leuchtend zu Tage treten. Das Sitzkissen ist etwa 0,5 cm dick, hat einen Durchmesser von 38 cm und passt genau zwischen den hochstehenden Rand der Sitzfläche.
Hatte ich mir gar nicht soooo schön vorgestellt!
Der Stuhlkissenbezug schaut superschön aus!