Letztens erhielt ich eine größere Wollieferung mit unterschiedlichen Qualitäten und Farben von einer Filzerin, die ihr Hobby leider aufgeben muss. Dabei waren zwei Handvoll ungefärbte, recht grobe, kardierte Wolle im Kammzug. Leider weiß ich nicht, welche Art es ist. Aber die Wolle hat die gleiche Farbe wie die Locken vom Gotlandschaf, die ich wie einen Schatz aufbewahre. Ich kardierte die Wolle noch einmal und bekam ein gleichmäßiges, fluffiges Ergebnis. So kam mir eine Idee…
Die Verarbeitung von Rohwolle erlernte ich schon bei Heidi Greb (Weste). Sie zeigte uns, wie Locken eingefilzt werden. Im letzten Jahr vertiefte ich dieses Wissen beim Revierfilzertreffen (Schaf und Sitzfellchen). Dort bewunderte ich eine Schale aus naturbelassener Wolle mit Locken, die den Rand der Schale zierten.
Hier Detailfotos der Weste und des Sitzfellchens:
Die Locken selbst filzen nicht, sondern die Schnittfläche muss immer Kontakt zu Wolle haben und eingefilzt werden. Das versuchte ich nun bei der Herstellung eines Gefäßes.
Zunächst legte ich die kardierte Wolle um die Schablone, legte dann die Schnittkante der Locken auf den oberen Rand und bedeckte diese nochmals mit Wolle. Die Locken sind anfangs viel dunkler, werden aber beim Filzen sauber und bekommen diese wollweiße Farbe.
Einzelne dunkelgraue Haare kommen zum Vorschein, die man mit einer Stecknadel herausziehen kann. Ich finde sie aber nicht störend.
Liebe Silke, sehr schön ge-und beschrieben. Das meinte ich jedoch nicht. Dieser Vorgang ist mir schon klar. Aber wie die Form des Gefäßes, welches elipsenförmig ist , bzw. wird, unten schmal mittig breit und oben wieder schmal, entsteht gibt mir Rätsel auf. Ich vermute mal Schablone, geschlossener Kreis, irgend wann eine kleine Öffnung und Trennschablone raus,aber???? wie bekommst Du dann aus diesem Fladen den kleinen Boden und genau gegenüberliegend die gleiche Größe / Öffnung.? D.as fasziniert mich