Letztens hatte ich die einmalige Gelegenheit, die Gotländischen Pelzschafe von Christa Bongards aus Mülheim zu besuchen. Ich hatte sie im letzten Jahr beim Revierfilzertreffen in Düsseldorf kennen gelernt. Jetzt ist es soweit, dass ihre Schafe geschoren werden. Das war beim Schafsbock schon geschehen, der besonders lockige, kurze Locken hat, die farblich von hell- bis dunkelgrau reichen.
Christa erklärte, dass es recht selten vorkommt, ein halbwegs zusammenhängendes Vlies bei der Schur zu bekommen. Sie konnte mir eins vom Schafsbock zeigen, der gerade geschoren worden war. Dies durfte ich zur filzigen Weiterverarbeitung mitnehmen. Im oberen Bild sieht man, wie die Wolle zusammenhing. Dies ist nur ein kleiner Teil, der vom ganzen Vlies übrig blieb.
Dieses legte ich auf eine Matte mit erhöhtem Rand, besonders gut eignet sich eine Wanne, die für Kofferräume verwendet wird. Die Vliesteile lagen in dieser Wanne sehr eng beieinander und waren z.T. schon ein wenig verfilzt. Trotzdem dauerte der Filzprozess ziemlich lange – mal wieder hatte ich das unterschätzt – und war aufgrund der Größe des Vlieses anstrengend. Auf die Rückseite filzte ich graue Neuseelandmerinowolle. Das Vlies war nicht wirklich dreckig, lediglich Erde befand sich darin. Die ließ sich in der Badewanne gut auswaschen. Auf der nächsten Fotocollage sieht man die endgültige Farbe des Vlies. Das Bräunliche von der Erde ist verschwunden, und die Grautöne kommen zum Vorschein. Die Locken sind toll und erinnern an einen Pudel.
Der Fellteppich hat eine Größe von 50 x 70 cm, ist sehr schön anzusehen und flauschig weich. Dafür musste kein Tier leiden!
Ich freue mich auch immer, wenn ich so ein angefilztes Fellchen bekommen kann. Deins hat tolle Locken.
Lieben Inselgruß
Kerstin
Liebe Silke, das ist ein Traum von einem Fell, diese Locken wow…ja da hast du wirklich einen Moment gefilzt, aber eben das Resultat endschädigt doch einfach vieles.
Lieber Gruss
Heidi