Den heutigen Beitrag widme ich meinen FilzKindern, die ich im Rahmen der Filz-AG einmal pro Woche 60 Minuten lang betreue. 13 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen erfreuen sich an diesem kreativen Angebot.
Die Besonderheit ist, dass es nur zu Beginn, um die Filzgrundlagen zu erlernen, feste Vorgaben gibt, was das Thema und die Technik angeht. Nach drei oder vier Wochen (je nach Arbeitstempo) erhält jedes Kind den FilzFührerschein, wenn Fläche, Kugel, Schnur und Gefäß gefertigt wurden und die Nass- und Trockenfilztechnik zum Einsatz kamen. Hier ist eine Auswahl der aktuellen Ergebnisse:
Danach kann, darf und soll jedes Kind das Filzen, was es gerne möchte. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen konkreten Vorstellungen die Kinder kommen. Nur selten fragen sie mich, was sie denn heute machen sollen.
Das Drittschönste an der Filz-AG ist der Umgang miteinander. Hier gelingt es mir viel schneller als im „normalen“ Schulunterricht, die Eigenheiten der einzelnen Kinder zu erkennen. Das wird auch in der Vorgehensweise beim Filzen deutlich: Einzelne wünschen eine detaillierte Planung und Beratung meinerseits bevor sie anfangen, andere nehmen sich Wolle, legen einfach los und wollen noch gar nicht wissen, was dabei herauskommt.
Das Zweitschönste an der AG-Stunde sind die Gespräche, die wir führen. Meist geht es nicht um Schule, denn die haben wir schon die ganze Woche und sechs Stunden am Tag erlebt. Alles mögliche wird angesprochen. Es macht Spass, in die Gedankenwelt der Kinder einzutauchen.
Der schönste Moment ergibt sich, wenn ein Filzteil für fertig erklärt wird, das vielleicht schon seit Wochen in der Mache ist. Dann wird deutlich, dass es neben den anderen Dingen letztlich doch ums Filzen geht und ich in stolze Gesichter blicke. „Frau Koch, ist das jetzt fertig?“ – „Ja, wenn das für Dich fertig ist, kannst Du es auswaschen. Fest genug ist es. Darf ich danach ein Foto machen?“ Das sind typische Gespräche.
Die Fotos verwende ich zum einen für diesen Blog. In der Galerie unter der Rubrik „FilzKinder“ auf diesem Blog habe ich viele Werke ergänzt, die im letzten halben Jahr entstanden sind. Das ist mehr als einen Klick wert und zeigt die ungeheure Farb- und Formenvielfalt. Wie blass erscheinen dagegen die Ergebnisse anderer Filzgruppen, in denen ein Thema vorgegeben wird und alle am Ende das gleiche haben… Haben wir das nicht oft genug im (Schul-)Alltag?
Zum anderen werden die Fotos für unseren eigenen FilzBlog benötigt – ein weiteres Highlight der AG. Die Fotos, die im Laufe der FilzStunde entstehen, können dort bestaunt werden. So bekommen alle anderen mit, wie kreativ wir sind.
Wie dankbar bin ich für diese Stunde des individuellen Kreativseins 🙂